Die kieferorthopädische Frühbehandlung beginnt in der Regel im frühen Kindesalter, bevor alle permanenten Zähne durchgebrochen sind. Das Hauptziel ist es, das Kieferwachstum gezielt zu steuern und ausreichend Platz für die bleibenden Zähne zu schaffen.
Myofunktionelle Störungen und Funktionsstörungen des Kausystems sollten so früh wie möglich behandelt werden – idealerweise bereits im Kleinkindalter. Auf diese Weise können eine „Fixierung“ bzw. Verschlechterung der Fehlstellung während des Wachstums des Kindes verhindert sowie spätere Therapien oftmals vereinfacht oder sogar vermieden werden.
Auch bei gravierenden Fehlstellungen – durch genetische Veranlagung, ungünstige Angewohnheiten wie Daumenlutschen, Schnullergebrauch oder frühen Milchzahnverlust − ist eine frühere Therapie empfehlenswert. In der Frühbehandlung arbeiten wir zudem eng mit Co-Therapeuten aus anderen Fachgebieten wie der Kinder- und Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und der Logopädie zusammen.
Beginn und Dauer der Frühbehandlung:
In der Regel erfolgt die Frühbehandlung im Alter von etwa 6 bis 9 Jahren. Dieser Zeitpunkt wird bewusst gewählt, da das Wachstum der Kiefer noch beeinflusst werden kann und der Zahnwechsel noch nicht abgeschlossen ist.
Im Durchschnitt beläuft sich die Dauer der kieferorthopädischen Frühbehandlung auf 1 bis 3 Jahre. Dies kann von Patient zu Patient variieren und hängt vom Umfang der kieferorthopädischen Maßnahmen ab.